Die kalte Jahreszeit lädt nicht immer zum Draußensein ein: Doch Bewegung an frischer Luft ist wichtig, auch dann, wenn kein Schnee liegt.
Wer ständig vorm Fernseher oder Computer sitzt, verpasst viele schöne Dinge, die man draußen an der frischen Luft erleben kann. Noch wichtiger aber ist der gesundheitliche Aspekt: Mit ausgelassener Bewegung in der Natur tun Kinder wie Erwachsene ihrem Körper Gutes, denn Sauerstoff und Temperaturreize stärken Konzentrationsfähigkeit und Immunsystem. Die Pädagogin Felicitas Vogel hat Spielideen für draußen zusammengetragen. Also: Rein in die wetterfesten Klamotten, und raus geht‘s!
Schatzsuche:
Ob mit oder ohne Anreise, eine Wanderung in Familie ist immer schön. Das kann in Wald und Feld sein, aber auch im Großen Garten oder am Schloss Pillnitz, wo es schöne Bäume und eine spannende Architektur zu bestaunen gibt. Kinder lieben es, in Geschichten einzutauchen, die vielleicht sogar die unterwegs entdeckten Schätze in ein mit den Eltern gesponnenes Märchen verwandeln. Das Abenteuer wird besonders interaktiv, wenn man unterwegs kleine Schatzkisten findet. Für die Eltern heißt das: abwechselnd unbemerkt eine kleine Schatulle oder einen Briefumschlag mit einem lustigen Spruch, einem Müsliriegel oder einem Rätsel verstecken, bevor der Nachwuchs dann zum Suchen aufgefordert wird. Tipp: Eine warme Piratensuppe mit Sternchennudeln im Thermosgefäß sorgt für Wärme von innen.
Staffelspiel:
Draußen gibt es viele Materialien, die in ein Spiel eingebunden werden können. Stöcke, Steine, Kastanien – was auch immer ihr findet, könnt ihr zum lustigen Staffellauf verwenden. Zuvor sollten klare Regeln aufgestellt werden, die nicht aufs Gewinnen, sondern auf das fröhliche Miteinander ausgerichtet sind. Beim Staffellauf wird der Stock nach einer schnell gerannten Runde auf ebenem Untergrund an den nächsten Läufer übergeben, während die Gruppe anfeuert. Als Belohnung können die Eltern zum Beispiel Leuchtsteine besorgen, die abends im dunklen Zimmer an einen schönen Tag erinnern.
Steinwurfspiel:
Wer wirft seine Steine am weitesten? Welche erreichen den ausgewählten Zielpunkt wie beim Boule? Welcher Stein macht die meisten Sprünge auf dem Wasser? Mit Steinen zu spielen, macht besonders Papa und Sohn Spaß, aber auch Mama und Tochter. Wichtig ist nur, dass niemand verletzt wird. Legt also im Vorhinein die Regeln fest, und vergesst nicht die Hinweise zur Sicherheit aller Beteiligten. Tipp: Wenn ihr am Wasser spielt, solltet ihr im Winter Wechselklamotten dabeihaben.
Verstecken und „Das doppelte E“:
Verstecken mal anders: Wer kennt noch das beliebte Spiel mit dem doppelten E? Ein Mitspieler wirft die sieben gesammelten Stöcke in die Luft, der Fänger legt sie auf dem Boden zu einem doppelten E zusammen, während sich die anderen Mitspieler verstecken. Sobald das E fertig ist, darf der Fänger loslaufen. Die anderen versuchen ihrerseits, das E zu erreichen, ohne von ihm gefangen zu werden. Wer erwischt wird, bleibt am E, wer nicht, darf es wieder zerstören und damit die Gefangenen befreien. Der Fänger muss dann von vorn beginnen.
Schöne Erinnerung:
Ein Tag im Freien kann dokumentiert werden, indem man Fotos in eine Art Abenteuertagebuch klebt. Man kann aber auch eine Polaroid-Kamera mitnehmen und von der Wanderung um die 20 Bilder machen, die dann jeweils paarweise an einer Stelle, aber mit unterschiedlichen Personen, Grimassen oder Posen fotografiert werden. Diese Sammlung ergibt nicht nur ein schönes Memory-Spiel, sondern vielleicht auch ein Geschenk für Oma und Opa. Dafür könnt ihr aus einem alten Briefumschlag noch eine persönlich gestaltete Hülle basteln.
Übrigens: Das Risiko eines Unfalls ist bei diesen Spielen im Freien sehr gering. Trotzdem ist es immer sicherer, ein Erste-Hilfe-Set im Rucksack zu haben.
Text: Marion N. Fiedler