Miriam Fuz schreibt über das Leben mit drei Kleinkindern. Ihr Ratgeber hält viele Tipps bereit und macht Mut, nicht immer perfekt sein zu müssen.

Miriam Fuz hat drei Söhne, die 2012, 2014 und 2016 zur Welt kamen. Ihren Ratgeber begann sie zu schreiben, als sie mit ihrem dritten Kind in  Elternzeit war. Ihre Antworten auf die Frage: „Wie machst du das eigentlich?“ sind offen und ehrlich. Die Autorin aus Baden-Württemberg scheut sich nicht, auch kritische Situationen aus ihrem eigenen Alltag zu beschreiben, in denen sie für einen kurzen Moment eben einmal nicht alles im Griff  hatte. Genau das ist auch der Ansatz ihres Ratgebers: Es muss nicht immer alles perfekt gelingen. Miriam Fuz bietet auf knapp 200 Seiten eine lockere, unterhaltsame Lektüre mit echtem Ratgebercharakter. Die gelernte Journalistin unterteilt ihr Buch klar in die wichtigen Bereiche, die Mütter und Väter von Kleinkindern beschäftigen: Essen, Umgang mit Süßigkeiten, Aufräumen, Strafen, das Problem mit dem Einschlafen, Trotzphasen und nicht zuletzt auch die schwierige Frage, wie man sich selbst nicht vergisst, fit bleibt und trotz mehrerer Kinder eigenen Interessen nachgeht. So arbeitet Miriam Fuz zum Beispiel mit kleinen Süßigkeitenschachteln, die ihre Söhne selbst in ihrem Zimmer verwalten und so den  verantwortungsbewussten Umgang lernen. Sie hat sich auch mit dem „Speed clean“-Programm aus den USA beschäftigt und sich abgewöhnt, beim Aufräumen jedes einzelne Teil nacheinander an seinen Platz im Haus zurückzubringen. Lieber sammelt sie alles, was nicht in ein Zimmer gehört, und räumt den Sammelkorb bei nächster Gelegenheit auf. Auch zum Thema „Strafen“ stellt Miria Fuz eine umfangreiche Liste mit selbst erprobten  Methoden zur Verfügung und warnt davor, Strafen anzukündigen, die am Ende nicht umgesetzt werden – oder in zu großem Abstand zum Konflikt folgen, zum Beispiel erst nach Weihnachten. Lieber fällt direkt der Sandmann aus, wenn das abendliche Umziehen und Zähneputzen nicht klappt.
Sie plädiert für einen individuellen Umgang mit dem viel diskutierten Thema: Alleine einschlafen oder nicht? Einige Faktoren erleichtern es ihren eigenen Kindern, allein in den Schlaf zu finden, so zum Beispiel die Wahl der Helligkeit, das Hören einer CD oder das Anschauen eines Buches. In schwierigen Phasen behilft sich die Autorin damit, in Rufweite zu bleiben und laute Geräusche beim Aufräumen oder in der Küche zu machen, um den Kindern das Gefühl zu geben, dass jemand in der Nähe ist. Viel Kreativität bringt die Autorin ein, wenn im Bad oder beim Anziehen nichts  vorangeht: Wettbewerb gegen Mama, eine Anziehstraße legen, ein Einsatz-Kommando ausrufen. Zudem enthält das Buch das Special „Keine Eifersucht auf das neue Baby“, in dem Miriam Fuz Beispiele aufzeigt, wie die Geschwister auf die neue Situation vorbereitet werden und wie der  Spagat gelingt, auch den Größeren weiterhin ausreichend Aufmerksamkeit zu widmen. Und wie gibt sie auf sich selbst acht? Einfach mal auf dem Weg von der Kita an der Bundesstraße anhalten und zehn Minuten schlafen; einen Ausgehtag einführen, Fitness-DVDs kaufen, wenn das Fitness-Studio zu lange dauert, oder vielleicht ein Buch schreiben, um einen neuen Ansporn für die grauen Zellen zu bekommen. Skadi Hofmann

Weitere Infos:

„Wie machst du das eigentlich?“ erschien im Verlag BoD – Books on Demand und kostet als Taschenbuch 9,99 Euro.

Foto: www.istockphoto.com © petrenkod

Foto: www.istockphoto.com © petrenkod