Im neuen Insektenhotel sind noch Zimmer frei!

Nicht nur in der freien Natur, sondern gerade auch in Gärten helfen die vielen nützlichen Insekten dabei, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Mit einem Insektenhotel kann man Nützlingen im Garten oder auf dem Balkon eine Nisthilfe bieten. Die „einfachsten“ Insektenhotels sind schnell aus wenigen Hilfsmitteln gebaut, sodass auch Ihre Kinder mithelfen können. Helfen Sie nach, werden Sie gemeinsam mit Ihren Kindern Umweltschützer und Baumeister zugleich – und eröffnen ein Insektenhotel im Garten oder auf Ihrem Balkon. „familienzeit“ liefert Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Ziegelwerk EDER nützliche Tipps zum Selberbauen eines Insektenhotels. Wir haben uns einen Holzrahmen mit zwei Zwischenböden zusammengebaut. Zimmerabtrennungen dürfen ja nicht fehlen, und eine Rückwand ist genauso wichtig wie ein Dach, da unsere neuen Bewohner keinen Regen und keine Zugluft vertragen. Wie viele Zimmer pro Etage entstehen sollen, können ganz individuell entscheiden.
Für die Befüllung der einzelnen Zimmer haben wir unter anderem Tonziegelsteine unseres Baupartners Ziegelwerk EDER verwendet. Die Löcher haben wir etwas glatt geschliffen. Es ist auch möglich, Bambusröhrchen in zu große Löcher hineinzuschieben. Des Weiteren haben wir Schilfmatten zerschnitten und diese kleinen Stücke dann mit Strick zusammengebunden, Bambusröhrchen gesägt und hohle Stängel zum Beispiel von Neophytengewächsen in passende Stücke geschnitten. Dabei ist darauf zu achten, dass immer eine Seite offen und die andere geschlossen ist. Jeweils hinter den einzelnen Knoten in den Stangen sind geschlossene Enden. Gegebenenfalls kann auch eine Seite mit Watte oder Baumwolle verstopft werden.

GUT ZU WISSEN:

Neophyten sind nichteinheimische Pflanzenarten, die sich schnell verbreiten an Wegesrändern. Wir haben zum Beispiel den Japanischen Staudenknöterich verwendet. Die Stängel lassen sich leicht mit einer Gartenschere zurechtschneiden.
Mit einem Akkuschrauber haben wir verschiedene Löcher in Harthölzer und Baumscheiben gebohrt. Dabei können verschiedene Bohrerumfänge von vier bis zehn Millimeter genutzt werden. Je breiter das Spektrum, desto größer sind die Chancen auf Bewohner. Das Holz darf auch hier nicht komplett durchgebohrt werden.

WICHTIG ZU WISSEN:

Bohrungen im Holz sollten immer in Längsrichtung – also von der Rindenseite her – erfolgen, um Risse zu vermeiden. Durch Risse kann Feuchtigkeit eindringen und sich somit Schimmelpilze bilden, die der Brut schaden. Weichholz ist ungeeignet, da dieses leicht reißt. Mit Schleifpapier und Bohrer die Bohrungen und auch die Enden der Röhrchen immer schön sauber schleifen. Das ist wichtig, da Bienen rückwärts aus den Gängen herauskriechen und sich sonst an den Flügeln verletzen könnten, wenn Holzsplitter im Weg sind. Auch instinktiv werden unsaubere Gänge von den Bienen gemieden und bleiben leer. Bei Zapfen zur Befüllung der Zimmer gehen die Meinungen auseinander. Für Bienen sind sie ungeeignet, aber verschiedene Käfer freuen sich sicher über dieses Angebot. Bei der Befüllung ist darauf zu achten, dass die Materialien nicht bündig mit der Rahmenkante eingestapelt werden. Es sollten bis zu acht Zentimeter Platz bleiben. Wichtig ist nun noch, dass ein kleinmaschiger, verzinkter Stahldraht über die gesamte Vorderfront gespannt wird, damit sich unsere Vögel nicht an der Brut bedienen können.

WICHTIG ZU WISSEN:

Bei der Aufstellung des Insektenhotels ist zu beachten, dass ein besonders sonniger Platz, der ebenso vor Regen schützt, gewählt wird. Mindestens 50 Zentimeter vom Boden aus sollte das Hotel fest angebracht werden, da es nicht im Wind schwingen darf (Ausrichtung Südost bis Südwest). Die Morgensonne gefällt den Insekten am besten. Natürlich sollten auch viele Blumen und blühende Bäume an diesem Standort vorhanden sein. Ein Imbiss vor der Tür ist für unsere Bewohner ein wichtiger Punkt für den Einzug in das Hotel. Unser „familienzeit“-Insektenhotel benötigt noch den Abschlussdraht und Dachpappe für das Dach, danach kann es aufgestellt werden.

Alle Bauschritte sind auch auf unserem Facebookkanal zu sehen: https://www.facebook.com/pg/familienzeit.sachsen/photos/?tab=album&album_id=2380474745571180

Text: Manuela Putzke, Foto: DDV Media

Insektenhotel (Foto: DDV Media)