Das Panometer Dresden und der Zoo Dresden machen auf die Bedrohung des sensiblen Ökosystems aufmerksam und unterstützen Initiativen, die etwas gegen die Abholzung und ihre Folgen tun.

Er ist Lebensraum für zwei Drittel aller bekannten Tier- und Pflanzenarten, absorbiert gigantische Mengen an Kohlendioxid und spielt eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt der Erde: Und das sind längst noch nicht alle Funktionen, die der tropische Regenwald für das Leben auf unserem Planeten hat. So immens wie seine Bedeutung sind auch die Folgen seiner Abholzung: Arten verschwinden, gespeicherter Kohlenstoff wird wieder freigesetzt und gelangt als CO2 in die Atmosphäre, Dürreperioden entstehen, Menschen verlieren ihre Heimat. Trotzdem schreitet die Zerstörung des tropischen Regenwalds immer weiter voran:
Allein im vergangenen Jahr wurden 3,7 Millionen Hektar zunichtegemacht – etwa so viel wie die Flächen der Bundesländer Baden-Württemberg und Saarland zusammengenommen. Doch gegen die Abholzung und ihre Folgen kann man auch etwas tun: zum Beispiel Zurückhaltung bei Produkten üben, für deren Rohstoffe Regenwälder weichen müssen. Oder sich mit Spenden für den dauerhaften Erhalt bestimmter Waldflächen und für den Artenschutz einsetzen.

Flächen erhalten

„Jeder Euro schützt einen Quadratmeter“, lautet das Motto im Panometer Dresden, wo derzeit das Panoramabild „Amazonien“ zu sehen ist. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Wilderness International refinanziert die Einrichtung den rechtssicheren Kauf von Flächen im peruanischen Amazonas-Regenwald, die dadurch dem Zugriff von Bergbau und industrieller Landwirtschaft für immer entzogen werden. Mit über 80 Spenden unterschiedlicher Höhe, so ist es auf der Website zu lesen, konnten bereits rund 5.000 Quadratmeter Wald dauerhaft vor einer möglichen Zerstörung bewahrt werden. „Dadurch bleiben rund
300 Tonnen CO2 dauerhaft in der Biomasse gebunden.“ Spender erhalten eine personalisierte Urkunde mit den exakten Geokoordinaten des geschützten Waldstücks, so dass die Wirkung ihres finanziellen Beitrags direkt nachvollziehbar ist. Aber auch alle anderen Besucher bekommen einen Eindruck von der Atmosphäre, den Farben und Geräuschen des brasilianischen Regenwaldes und davon, welche unermesslichen Naturreichtümer er birgt. „Der Berliner Künstler Yadegar Asisi hat diese Welt in seinem 360°-Panorama für uns eingefangen“, heißt es beim Panometer. „Bäume, die weit in den Himmel wachsen, lange Wurzeln, die scheinbar aus der Luft herabhängen, grünes Dämmerlicht und ein vieltausendstimmiges Konzert der Tiere, die hier leben.“

Arten schützen

Im Besucherbereich des neuen Orang-Utan-Hauses hat der Zoo Dresden eine Dauerausstellung installiert, die den tropischen Regenwald als zerbrechliches und
hoch bedrohtes Ökosystem zeigt. „Die Besucher kommen, um die Menschenaffen zu sehen“, sagt der Wissenschaftliche Assistent Thomas Brockmann., „und sie lesen dabei, wie und wo diese faszinierenden Tiere in der Natur vorkommen, was ihren Lebensraum so besonders macht und warum er immer mehr verschwindet.“ Die Besucher erhalten auch Einblick in zwei Artenschutzprojekte im tropischen Regenwald, die der Zoo mit Einnahmen aus dem freiwilligen Artenschutzeuro finanziert. Im Bukit Tiga Puluh Nationalpark in Zentralsumatra werden verlassene und beschlagnahmte junge Orang-Utans in einer
„Dschungelschule“ für ein selbstständiges Leben fit gemacht, und im Endangered Primate Rescue Center im Cúc Phurong Nationalpark in Vietnam geht es um „die Erforschung und den langfristigen Schutz einiger der seltensten Primaten der Erde“. Zu ihnen gehört der Tonkinlangur, der künftig in Dresden gezeigt werden soll. Der Zoo und seine Besucher unterstützen die Projekte mit insgesamt 60.000 Euro pro Jahr.

Text: Birgit Hilbig

Einen Eindruck vom Zauber des brasilianischen Regenwaldes erhalten Besucher im Panometer Dresden.

Foto: ©asisi
im Panometer Dresden.