Rope Skipping: Ein effektives Ganzkörpertraining oder nur Kinderspielzeug?
Ein peitschendes Seil, ein federnder Sprung. Dann, eine blitzschnelle Abfolge von Bewegungen im Takt der Musik. Es gibt viel zu entdecken, wenn man im Internet nach „Rope Skipping“ sucht und sich durch die zahlreichen Videos klickt. Während man unter „Seilspringen“ das Hoch- und Herunterspringen am Platz, ohne besondere Technik, versteht, bezeichnet „Rope Skipping“ den professionell ausgeführten Sport mit unterschiedlichen Disziplinen und sogar Wettkämpfen.
Rope Skipping entstand vermutlich im 17. Jahrhundert und wurde über internationale Handelswege von Holland nach Amerika gebracht. Dort wurde es zunächst als Kinderspiel genutzt, bis es in den 1980er-Jahren durch einen Schüleraustausch als Wettkampfsportart auch nach Deutschland kam. Seit den 1990ern wird es in Sport- und Turnvereinen angeboten und sollte keinesfalls in seiner Intensität unterschätzt werden. „Rope Skipping ist eine spannende Kombination aus Kraft, Ausdauer, Koordination und Kreativität“, sagt Emily Steyer. Sie ist Rope-Skipping-Trainerin des „Aerobic & Tanzwerkstatt Dresden e. V.“ in Löbtau. Die Sportler üben sich in unterschiedlichen Disziplinen, darunter „Freestyle“ und „Speed“. Während erstere eine selbst entwickelte Choreografie zu einem Musikstück meint, geht es bei „Speed¨ darum, so viele Sprünge wie möglich in einem begrenzten Zeitraum zu absolvieren.
Doch auch im Team kann man trainieren. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, sich in einem „Wheel“, einem „Rad“, mit den Seilen der anderen Springenden zu vernetzen und eine Gruppen-Choreografie aufzuführen. „Die gemeinsame Freude, wenn eine Übung ohne Fehler funktioniert oder wenn man etwas Neues gelernt hat,ist für mich das Schönste im Training“, findet Emily Steyer. Die „Aerobic & Tanzwerkstatt Dresden“ bietet Training für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren an, aber auch Kurse für interessierte Erwachsene. „Grundvoraussetzung für das Training sind Freude an der Bewegung und daran, etwas Neues auszuprobieren“, so Emily Steyer. Allerdings sollte man in der Lage sein, ohne Rücken- oder Knieschmerzen springen zu können. Ob nun auf dem Schulhof, im Krafttraining oder im Wettkampf – Rope Skipping ist eine außergewöhnliche Sportart. Das Beste daran: Ein Seil allein genüg, um sich der Herausforderung zu stellen.
Text: Frida Breitung
Während es beim Seilspringen bloß um das Hüpfen auf dem Fleck geht, dreht sich Rope Skipping um Technik, Ausdauer und Kreativität.
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