Treppen, Mauern und andere Hindernisse sind für Le Parkour die Trainingsgeräte in jeder Stadt

Sie flitzen und fliegen in atemberaubendem Tempo durch die Stadt, vollführen wahre Kunststücke und trainieren so ganz nebenbei den gesamten Körper: Parkoursportler folgen einem Trend, der spätestens durch Videos auf Tiktok und Youtube oder Werbespots bekannt und immer populärer geworden ist.
Schon seit 2006 ist eine wachsende Gruppe in der Stadt Dresden aktiv, bietet Trainingseinheiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. „Parkour zeichnet sich durch die effiziente Fortbewegung mit dem eigenen Körper sowie einen Bewegungsfluss und Körperkontrolle aus. Man lernt. Hindernisse selbstständig zu überwinden und mit Ehrgeiz und Ausdauer seine Ziele zu erreichen – auch außerhalb des Sports“, so Sebastian Hansel, Parkoursportler und -trainer aus Dresden. „Insbesondere nach der Corona-Zeit sehen wir einen hohen Bedarf bei Kindern und Jugendlichen sich wieder mehr zu bewegen. Das wollen wir mit unseren Angeboten natürlich unterstützen.“

Spaß an der Bewegung und gemeinsame Erlebnisse   

Die Geschichte der Bewegungskunst begann in Frankreich mit einer Gruppe von Freunden,  die sich „Yamakasi“ nennt und die Umgebung als Trainingsraum ansieht. Auch die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe der Sportler halfen, bei den Trainings neue Methoden zu entwickeln, Mauern und andere
Hindernisse zu überwinden. Auch Kampfsport wirkte dabei mit ein. David Belle gab dieser Bewegungskunst den Namen „Le Parkour“. Sébastien Foucan, ein Freund von David Belle, begann damit, zusätzlich kreative und akrobatische Varianten einzubauen: „Freerunning“ war geboren. Während beim Parkour die
Effizienz der Bewegung im Vordergrund steht, kann man beim Freerunning seiner Kreativität freien Lauf lassen und die Strecke für neue Kunststücke und Tricks nutzen. Besonders durch die mediale Aufmerksamkeit ist inzwischen die Abgrenzung zwschen Parkour und Freerunning nicht mehr so stark. Heute machen fast alle Traceure, wie die Parkoursportler auch genannt werden, eine Bewegungskunst, die viel kreativer und facettenreicher ist als zu Beginn dieses
Sports. Durch langes Training beherrschen die Athleten die wichtigsten Techniken so gut, dass sich einige sogar trauen, sehr hohe oder sehr weite Hindernisse zu überwinden. Ein Traceur kennt aber auch seinen Körper sehr gut und weiß zum Beispiel genau, wie weit er sicher springen kann. Geübt werden die Bewegungsabläufe im Freien oder auch in Hallen. Das Training sorgt neben physischer auch für mentale Stärke und fördert Beweglichkeit,
Koordination und Konzentration.

Im Turn- und Sportverein Dresden e. V. ist Parkour als Abteilung eingegliedert worden. In mehreren Gruppen wird wöchentlich trainiert. www.tsv-dresden.de/parkour

Auch bei Freien Trainings in der Stadt treffen sich Traceure an unterschiedlichsten Orten. Die Teilnahme ist kostenfrei und erfolgt in Eigenverantwortung.
Einmal im Monat finden kostenfreie Schnupperworkshops statt. Alle Infos, Termine und Hinweise zu Events, Workshops an Schulen oder für Vereine gibt es auf der Website: www.parkourdresden.de

INFO

Ab 2023 soll ein 400 Quadratmeter großes  Areal an der Haenel-Clauß-Straße (Blasewitz) zum Parkour-Park ausgebaut werden. Eine Indoorhalle für diese Trendsportart soll im nächsten Schritt folgen, um Kindern und Jugendlichen ein ideales und sicheres Umfeld zum Erlernen und Ausüben des Parkoursports bieten zu können. Hier wird noch eine passende Halle gesucht. Jegliche Unterstützer können sich gerne an info@parkourdresden.de wenden.

Fotos: Holm Helis (3)

Bild 1: Dresdner Parkoursportler
(v.l.n.r.): Ruben Aegerter (24), Kai Müller (25), Oli Grube (36), Sebastian Hansel (38), Jonas Jung (32) und Yonah Raupers (25)