Über 300 junge Fußballer aus ganz Ostsachsen spielen bei der SZ-Mini-WM um den Pokal – und am Ende gewinnt Mittweida in den Trikots von China.

Obwohl Dresden gar nicht Spielort der Euro 2024 ist, verwandeln Teams aus ganz Ostsachsen in den Farben von 32 Fußball-Nationalmannschaften am Sonntag die Spielstätte von Dynamo in eine einzige große Fanmeile. Die SZ-Mini-WM macht’s möglich. Traditionell im Juni treten C-Jugend-Spieler – diesmal die Jahrgänge 2009/2010 – mit ihren Teams in einem Turnier an. Darunter auch wieder zwei reine Mädchenmannschaften. Erste Erkenntnis am Morgen: Auch ein Ministerpräsident wird manchmal gehörig überrascht. „Wie cool ist das denn?“, entfährt es Michael Kretschmer, als die 32 Nationalmannschaften früh um neun zur Eröffnung auf dem Rasen des Harbig-Stadions Aufstellung genommen haben. Ein imposantes Bild. Dann spielt er den ersten Anstoß des Turniers. Eine der spannendsten Fragen: Schafft es Deutschland, zum dritten Mal in Folge den Titel zu gewinnen? Nachdem 2022 der FV Laubegast 06 und dann die Soccer for Kids Dresden den Pokal holten, tritt nun der SV Burkau in den deutschen Trikots an. Diesmal kommt es anders für Deutschland. Nach dem vielversprechenden Gruppensieg ist im Achtelfinale Endstation – die Burkauer Jungs verlieren gegen den Holtendorfer SV (Costa Rica) mit 0:1. Die beiden Mädchenmannschaften – 1. FFC Fortuna Dresden und SG Dölzschen 1928 – scheiden in der Vorrunde aus. Trotzdem stehen auch Spielerinnen in den K.o.-Spielen und sogar im Finale auf dem Platz. „Viele Teams hatten diesmal Mädchen in ihren Reihen“, stellt Turnierleiter Sandro Mildner am Ende fest. „Und alle loben die ganz, ganz große Fairness in den Spielen.“ Wermutstropfen ist der durch die Stadionkonzerte arg in Mitleidenschaft gezogene Rasen, der stellenweise gar keiner mehr ist.

Ins Halbfinale schaffen es Eintracht Niesky (Marokko), die Dorf-Kickers als Spielgemeinschaft aus Kreischa und Reinhardsgrimma (Portugal), SV Germania Mittweida 1897 (China) und BC Hartha (Schweiz). Mittweida und Hartha setzen sich knapp durch, im Spiel um Platz drei schlagen die Nieskyer die Dorfkicker mit 2:0. So stehen sich Mittweida und Hartha im Finale als China und Schweiz gegenüber. Mit dem besseren Ende für die Mittweidaer. Auch dieses letzte Spiel muss wie schon acht K.o.-Spiele zuvor im Neunmeter-Schießen entschieden werden.

Den Pokal überreicht ein besonderer Gast: Benny Kirsten, der einst im Tor der Dynamo-Profis stand. Und der zweite Pokal für die besten Fans geht diesmal an die Australier, die ihre Mannschaft vom Dresdner SSV in besonderem Outfit anfeuern. Das Geheimnis hinter ihrer Super-Ausstattung: Als sie wussten, für welches Land sie antreten, hat der Verein eine Bitte um Unterstützung an die australische Botschaft in Berlin gesandt. Und die haben prompt eine Kiste voller Fan-Artikel geschickt: Fahnen, Trikots – und natürlich Kängurus. Da zeichnet sich schnell ab, dass die Australier bei der Abstimmung der Zuschauer weit vorn liegen werden. Auf dem Stadiongelände herrscht den ganzen Tag ein buntes Gewimmel. Neben Spielern, Eltern, Betreuern und Fans sind auch viele Zuschauer gekommen. Zum Anfeuern, aber auch um die Angebote der Familienmeile mit den Aktionsständen der Teampartner zu nutzen. Den Sponsoren der 32 Teams und den Organisatoren und Schiedsrichtern gilt am Ende der Dank aller Spieler und Betreuer für einen außergewöhnlichen Fußballtag.

Text: Frank Treue

Auf dem Treppchen der SZ-Mini-WM 2024 stehen:

1.)  SV Germania Mittweida 1897 (China)

2.)  BC HArtha (Schweiz)

3.)  Eintracht Niesky (Marokko)

Allen anderen Teams auch Glückwunsch zur erfolgreichen Teilnahme an der SZ-Mini-WM 2024!

SZ-Mini-WM Pokalsieger 2024: SV Germania Mittweida 1897 als Mannschaft „China“

weitere Infos: www.sz-mini-wm.de

Ministerpräsident Michael Kretschmer besuchte nach dem ersten Anstoß des Turniers auch die Familienmeile bei der SZ-Mini-WM 2024. Hier beim Durchblättern unserer aktuellen Ausgabe des familienzeit Magazin mit unserer Mediaberaterin Dorothee Richter-Strahl.

Foto: Simone Schönfelder