Viele haben ihr Velo im Winter seltener oder gar nicht genutzt.
Sylvia Kührt von ELBERAD in Dresden-Pieschen erklärt, was man vor der ersten größeren Tour überprüfen sollte.
In diesem Jahr lockt das milde Wetter früher als sonst zum Start in die neue Fahrradsaison. Doch vor allem dann, wenn das Velo längere Zeit nicht genutzt wurde, lohnt sich vor der ersten größeren Tour eine gründliche Inspektion. Schließlich können Schwergängigkeit, klappernde Teile oder gar eine Panne den Spaß selbst bei größter Motivation schnell verderben. „Wir empfehlen ohnehin, das Fahrrad einmal im Jahr zur Durchsicht in eine Fachwerkstatt zu bringen“, sagt Sylvia Kührt, Inhaberin von elberad an der Dresdner Bürgerstraße.
„Da bietet sich die Zeit vor dem Saisonbeginn an.“ Wer (noch) keinen Termin hat oder sich die Basics zutraut, kann zumindest die wichtigsten Funktionen selbst kontrollieren. An allererster Stelle stehen für Sylvia Kührt intakte Bremsen – denn nur damit ist ein sicheres, unfallfreies Fahren möglich. „Deshalb sollte man unbedingt prüfen, ob die Bremsen noch richtig ziehen“, sagt sie. Bei einfachen Felgenbremsen können Geschickte oft selbst nachjustieren oder eventuell verschlissene Bremsbeläge austauschen; bei komplexeren Konstruktionen ist eine fachmännische Reparatur ratsam.
Ein Klassiker auf der Checkliste
Der richtige Reifendruck – der sich an der Reifenflanke ablesen lässt: Er lässt das Rad leichter rollen und schont außerdem Mäntel und Schläuche. Weil der Drucktest mit Daumen und Zeigefinger nur sehr ungenaue Ergebnisse liefert, empfiehlt sich eine Luftpumpe mit Manometer. „Einen Blick sollte man auch auf das Reifenprofil werfen“, so die Fachfrau. „Stark abgenutzte Reifen müssen ersetzt werden.“ Während Schmutz an anderen Stellen eher eine Frage der Optik ist, trübt er auf der Kette das Fahrvergnügen und führt längerfristig zu Abriebschäden. „Nach der gründlichen Reinigung sparsam ölen“, rät Sylvia Kührt. „Dann die Tretkurbel durchdrehen und nach etwa einer halben Stunde überschüssiges Öl mit einem Lappen abnehmen.“ „Viel hilft viel“ sei in diesem Fall ein falscher Ansatz: „Denn dann wird gleich wieder neuer Schmutz angezogen.“
Zu einem verkehrstüchtigen Fahrrad gehört auf jeden Fall auch eine geeignete Beleuchtung – selbst dann, wenn man nur tagsüber unterwegs sein will. „Mit einem Nabendynamo ist man auf der sicheren Bank“, so die Expertin. „Er ist weniger störanfällig als ein Seitenläuferdynamo und lässt sich leichter ein- und ausschalten.“ Erlaubt ist auch eine batteriebetriebene Beleuchtung, wenn sie der StVZO entspricht. „Bei der Auswahl sollte man Vernunft walten lassen. Wer in der Dunkelheit häufig abseits beleuchteter Straßen unterwegs ist, braucht natürlich einen lichtstärkeren Scheinwerfer als ein reiner Stadt-Radler.“ Last but not least sollten alle Schraubverbindungen am Rad überprüft werden, um störende Geräusche oder gar den Verlust von Einzelteilen zu vermeiden. „Es darf nichts klappern, wackeln oder schleifen“, fasst Sylvia Kührt zusammen.
Neuanschaffung ins Auge fassen
Spätestens wenn Rahmen oder Gabel beschädigt sind oder das Gefährt nicht (mehr) zu seinem Fahrer passt, steht eine Neuanschaffung auf der Tagesordnung. „Dabei sollte man zuerst überlegen, für welche Zwecke man das Rad vorrangig nutzen will. Soll es zum Beispiel eher ein Sportgerät oder ein Lastenesel für schwere Einkäufe sein? Der Rahmen wird nach Körpergröße und -proportionen ausgewählt, und für den richtigen Sattel können wir in unserem Laden den Abstand der Sitzknochen bestimmen.“ Immer gut beraten sei man mit einer Probefahrt.
Das Gespräch führte Birgit Hilbig

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