Hörakustikermeister Kay Stephan weiß, wie Eltern die Ohren ihrer Kinder schützen und Hörstörungen erkennen können

Mit dem Neugeborenen-Hörscreening und den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt sind Babys und Kleinkinder schon recht gut versorgt. Wann sollten Eltern trotzdem aufmerksam werden? Wenn Kinder nicht reagieren, wenn sie angesprochen werden oder nicht wahrnehmen, dass man flüstert. Auch wenn sie sich nicht zu Geräuschen wie einem Knall, Klatschen oder Lachen hinwenden oder aber eine Verschlechterung des Hörens auftritt.

Welche harmlosen Ursachen gibt es denn, wenn Kleinkinder nicht gut hören können? Bei vorübergehenden Hörstörungen können Ursachen wie häufige Erkältungen oder vergrößerte Rachenmandeln dahinterstecken. Manche Kinder sind zudem anfällig für Mittelohrentzündungen. Damit einhergehend kann es zu einem Paukenerguss kommen, bei dem sich Flüssigkeit im Mittelohr sammelt.

Und wie viele Kinder kommen mit einer angeborenen Hörstörung zur Welt? In Deutschland sind das zwischen 1.500 und 2.500 Babys pro Jahr, also 0,2 bis 0,3 Prozent aller Geburten.

Wieso ist es so wichtig, Hörschäden – angeboren oder nicht – möglichst rechtzeitig zu erkennen? Um richtig sprechen zu lernen, müssen Kinder gut hören können. Zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr vervielfacht sich ihr Wortschatz enorm. Auch die geistige Entwicklung hängt vom Hören ab und je jünger wir sind, desto schneller entwickeln sich die Strukturen in unserem Gehirn. Was jedoch einmal geschädigt wurde, kann nicht mehr repariert, nur noch ausgeglichen werden.

Wie lässt sich Schwerhörigkeit bei Kindern korrigieren? Bei leichten und mittelgraden Hörstörungen kann ein altersgerechtes Hörgerät den Hörverlust ausgleichen. Bei hochgradigen Hörverlusten wird oft ein Cochlea-Implantat eingesetzt.

Manche Eltern scheuen sich vor dem Gang zum Hörgeräteakustiker oder davor, das Problem beim Kinderarzt anzusprechen. Eltern sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sich die Hörprobleme verschlimmern, je länger man wartet. Die heutigen Hörsysteme sind kaum noch sichtbar und stören nicht beim Spielen oder Toben. Die Kosten dafür werden bis zum 18. Geburtstag von der Krankenkasse übernommen.

Schwerhörigkeit ist keine Frage des Alters. Wie kann man generell vorsorgen? Ein Problem ist das Musikhören über Kopfhörer. Laut Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen empfehlen Fachleute, nicht länger als eine Stunde pro Tag über Kopfhörer zu hören. Das A und O ist zudem der Gehörschutz, beispielsweise bei viel Lärm am Arbeitsplatz. Ich habe auch junge Kunden, die gerne feiern gehen und sich dafür einen Gehörschutz maßanfertigen lassen. Dadurch wird der Klang nicht verfälscht, sondern nur die Lautstärke abgesenkt. Für Babys und Kinder gibt es Kapsel-Gehörschutz. Aber nicht nur gegen Lärm, sondern auch beim Schwimmen und Fliegen ist es ratsam, die Ohren zu schützen. Außerdem empfehle ich, alle zwei Jahre einen Hörtest zu machen, der nicht lange dauert und in der Regel kostenfrei ist.

Hörakustikermeister Kay Stephan empfiehlt, alle zwei Jahre einen Hörtest zu machen. Dieser ist in der Regel kostenfrei und gibt Aufschluss über eine Minderung des Hörvermögens.

happy ear – HÖRSYSTEME, Hörakustikermeister Kay Stephan

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Text: Silke Rödel