Verpackungen aus Kunststoff sind allgegenwärtig. Dass sie der Natur schaden, hat sich inzwischen herumgesprochen, doch oft siegt die Bequemlichkeit. Dabei lässt sich Plastikmüll oft ganz einfach vermeiden.

Plastik ist überall – besonders in den Meeren. Das Alfred-Wegener-Institut geht davon aus, dass 5 bis 13 Millionen Tonnen an Plastik jährlich dort landen. Dahin gelangt es zum Beispiel durch vermüllte Strände in Urlaubsregionen, durch Mikroplastik in Drogerieprodukten oder durch das Waschen synthetischer Stoffe, das gelöste Kunststoffpartikel ungefiltert ins Abwasser abgibt. Laut Destatis fallen allein in Deutschland jedes Jahr etwas mehr als drei Millionen Tonnen Plastikabfall durch Verpackungen an. Zwar wird ein Großteil recycelt, vieles landet aber auch in der Müllverbrennung oder auf der Straße. Deshalb ist Umdenken gefragt.

Gut vorbereitet einkaufen

Wer seine Einkäufe gründlich plant, kann besonders viel Plastik sparen. Denn er denkt an Stoffbeutel als Plastiktütenersatz, an Mehrwegnetze für Gemüse und Obst oder die Dosen für Käse und Wurst an der Theke. Zwar dürfen viele Fleischer aus hygienischen Gründen keine mitgebrachten Gefäße füllen, jedoch lohnt sich die Nachfrage. Supermärkte bieten Obst und Gemüse nur teilweise lose an. Besser ist es deshalb, Wochenmärkte zu besuchen. Standorte sind beispielsweise unter der Rubrik „Leben in Dresden“ auf www.dresden.de aufgelistet.

Biokisten und Unverpackt-Läden

Wer wenig Zeit zum Einkaufen hat, aber frische und unverpackte Lebensmittel bevorzugt, kann sich sogenannte Biokisten vom regionalen Bauernhof anliefern lassen. Geeignete Adressen finden sich Internet. Eine Alternative sind Unverpackt-Läden. Dort gibt es von Drogerieprodukten bis hin zu Lebensmitteln alles ohne Plastikumhüllung. Der Käufer bringt seine eigenen Gefäße mit. In Dresden gibt es mittlerweile drei solcher Läden: „Lose“ in der Äußeren Neustadt, „Quäntchen“ in Pieschen und „binnes“ in Striesen.

Mehrfachnutzung vermeidet Abfall

Shampoo-, Wasch- oder Spülmittelflaschen sind praktisch, müssen aber nicht jedes Mal neu gekauft werden. Oft lassen sie sich aus großen, materialärmeren Beuteln nachfüllen – oder man nimmt sie aus den schon angesprochenen Unverpackt-Läden mit. Besonders wirksam ist Mehrfachnutzung beim Kaffee „to go“. Denn nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland stündlich 320 000 Einwegbecher verbraucht. Hier helfen kleine Thermobecher. Die sind nicht nur nachhaltig, sondern halten den Kaffee auch länger heiß – und finden in fast jeder Tasche Platz findet.

Plastikgeschirr ist oft unnötig

An Imbissständen und auch bei privaten Feiern wird viel Einweggeschirr verwendet. Ein kompletter Verzicht ist unrealistisch, denn oft fehlen Möglichkeiten zum hygienisch einwandfreien Abwaschen. Doch weit besser als Plastikgeschirr ist solches aus nachhaltigen Rohstoffen wie Holz oder Zuckerrohr. Ähnliches gilt für Trinkhalme. Die gibt es tatsächlich aus Stroh oder aus Biokunststoff, der kompostierbar ist. Für dünne Einwegplastikflaschen, die auch schädliche Weichmacher enthalten, sind Mehrwegflaschen aus Glas oder festem Kunststoff naheliegende Alternativen. Noch besser ist es, zu Hause einfach Leitungswasser zu trinken. Das spart nicht nur Verpackung und Geld, sondern auch das Flaschenschleppen. Noch ein kleiner Tipp für Joghurtliebhaber: Einfach die Glasvariante nehmen und so der Umwelt Gutes tun.

Text: Martin Skurt, Foto: www.istockphoto.com©undefined undefined

Die Tipps auf einen Blick:

  • Stoffbeutel und Mehrwegnetze statt Plastiktüten benutzen
  • Einkäufe längerfristig planen
  • Unverpackt-Läden ausprobieren
  • Mehrwegbecher für den Kaffee unterwegs
  • Einweggeschirr und Trinkhalme vermeiden oder solche aus nachwachsenden, kompostierbaren Materialien verwenden
  • Getränke in Mehrwegflaschen und -gläsern bevorzugen
Einkaufsnetz, www.istockphoto.com©undefined undefined