Zucker ist ein fester Bestandteil unserer Ernährung. Doch zu viel davon schadet unserem Körper nachweislich.

Zucker versüßt einem oft den Alltag. Wenn wir Süßigkeiten essen, schüttet unser Körper Dopamin aus und wir fühlen uns gut. Schon unsere Vorfahren haben den süßen Geschmack gemocht, deutete er doch darauf hin, dass das, was sie dort essen, zum einen nicht verschimmelt oder gar giftig ist, zum anderen auch die Energie liefert, die sie zur Jagd brauchten. Heute ist die Situation eine ganz andere, geblieben ist die Lust am Süßen. So verzehrt jeder Deutsche 32,5 Kilogramm Zucker pro Jahr. Das geht aus einer Studie des Statistischen Bundesamtes von 2023 hervor. Dieser Wert entspricht knapp 90 Gramm Zucker pro Tag. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt jedoch bereits seit 2015, „die tägliche Aufnahme von freiem Zucker auf weniger als 10 Prozent ihrer Gesamtenergieaufnahme zu reduzieren.“ Geht man bei Erwachsenen von einem Richtwert der täglichen Energiemenge von 2000 Kilokalorien aus, wären das somit 50 Gramm, also etwa die Hälfte. Laut Ärztezeitung nehmen Kinder und Jugendliche sogar „75 Prozent mehr Zucker zu sich als empfohlen.“ Der Berufsverband für Kinderund Jugendärzte empfiehlt: „Mehr als 25Gramm Zucker pro Tag sollten es für Kinder nicht sein. Das sind knapp sechs kleine
Teelöffel.“

Versteckter Zucker

In den vergangenen Jahren haben immer mehr Untersuchungen gezeigt, dass zu viel Zucker krank machen kann. Dass er für die Zähne nicht gut ist und Karies verursacht, weiß wohl mittlerweile fast jeder. Doch ein übermäßiger Zuckerkonsum kann sogar schon bei Kindern zu einer Fettleber führen, die vergleichbar mit der eines Alkoholikers ist. Die Folgen können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Stoffwechselstörungen und andere schwerwiegende Erkrankungen sein. Wer Zucker reduzieren möchte, hat es oft gar nicht so leicht. Es dauert eine gewisse Zeit, sich beispielsweise nach dem
Schlemmen rund um Weihnachten wieder an weniger Zucker zu gewöhnen. Manchmal ist es aber auch so, dass wir in bestimmten Produkten gar keinen Zucker vermuten. „Beispielsweise enthält 1 Esslöffel Ketchup etwa 4 Gramm (etwa 1 Teelöffel) freien Zucker“, so die Weltgesundheitsorganisation. Auch in vermeintlich herzhaften Lebensmitteln wie Gewürzgurken, Pizza oder Wurst findet sich oft eine nicht unerhebliche Menge an Zucker. Ein weiteres Problem sind Fertigprodukte wie Müsli, Müsliriegel oder aber auch Fruchtsäfte.

Ohne Zuckerzusatz ist nicht zuckerfrei

Aber auch Aufdrucke wie „ohne Zuckerzusatz“ können in die Irre führen. Denn die Zutaten können von Natur aus Zucker enthalten, so dass das Produkt nicht zuckerfrei ist. Und „weniger süß“ ist nicht gleichzusetzen mit „weniger Zucker“. Daher lohnt sich zum einen ein Blick auf die Nährwerttabelle der Produkte. Hier wird der Zuckergehalt pro 100 Gramm bzw. 100 ml angegeben. Anhand dieses Wertes lassen sich Produkte auch gut vergleichen. Allerdings muss die Industrie hier nur den Haushaltszucker (Saccharose) angeben. Daher sollte man auch noch die Inhaltsstoffe studieren, um andere Zuckerarten aufzuspüren.

Wer noch mehr wissen will, Checker Tobi hat zu diesem Thema eine kindgerechte Reportage produziert:

web https://www.youtube.com/watch?v=bEZP3rrqnYk

Text: Silke Rödel

Kinder – und Erwachsene – lieben Süßes. Zu viel Zucker kann jedoch gravierende
Folgen für die Gesundheit mit sich bringen.

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