Waldpädagogin Jutta Gey verrät, wie man das Erwachen der Natur nicht nur sehen, sondern auch riechen, fühlen und schmecken kann.

Die milde Witterung hat erste Vorboten diesmal sehr  zeitig herausgelockt – doch so richtig Einzug hält der Frühling seit März. Derzeit kann man das Erwachen der Natur buchstäblich mit allen Sinnen erspüren: Blütendüfte und Vogelgezwitscher erfüllen die Luft, Sonnenstrahlen kitzeln die Haut, und manch junges Grün kann man sogar schmecken. Waldpädagogin Jutta Gey vom Staatsbetrieb Sachsenforst hat einige Frühlingsideen für den nächsten Waldspaziergang zusammengestellt:

Naturmaterial riechen
Beim Waldspaziergang sammelt man kleine Mengen beispielsweise von Moos, Rinde, altem Laub, frischen Blättern und Kräutern. Das alles wird auf den Boden gelegt, und jeweils ein Mitspieler bekommt die Augen verbunden. Der andere hält ihm die Materialien einzeln unter die Nase und lässt ihn erraten, worum es sich handelt. Dazwischen kann man auch mal eine Dose mit Pfefferminz präsentieren. Blattoberflächen ertasten Wer mindestens zu viert im Wald unterwegs ist, kann ein Tasträtsel spielen. Dafür werden immer zwei Blätter der gleichen Art und Größe gesammelt. Je ein Blatt wird auf den Boden
gelegt, das andere nimmt einer der Mitspieler in die Hand hinter dem Rücken. Alle stellen sich in einer Reihe auf. Nun nimmt sich ein Spieler ein Blatt vom Boden, geht ebenfalls rücklings die Reihe ab und vergleicht „sein“ Blatt tastend mit den anderen. Wenn er das Paar gefunden hat, darf er sich ein weiteres Blatt aus der „Musterkollektion“ holen. Rät er falsch, ist der Nächste dran.

Wassertropfen sehen
Nach einem Regenschauer strahlt der Wald etwas ganz besonders Geheimnisvolles aus. Er riecht nicht nur gut, sondern glitzert  auch regelrecht in der Sonne. Und die Wassertropfen sind nicht einfach durchsichtig – man muss sie nur genau anschauen. Welche Farben haben sie? Was spiegelt sich in ihnen? Wo sammelt sich das Wasser zum Tropfen? Und wo fallen die Wassertropfen hin?

Frühlingspesto schmecken
Frühlingskräuter sind nicht nur lecker und würzig, sondern enthalten auch besonders viele Vitamine. Diese helfen im Frühjahr bei der Entgiftung und Entwässerung des Körpers, wirken entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Ein Frühlingspesto ist leicht selbst zuzubereiten.

Zutaten:
• je eine Hand voll Blätter von Knoblauchrauke,
Giersch, Brennnessel und Vogelmiere
• 100 ml Rapsöl
• 100 g gekochte und geschälte süße Mandeln
• 100 g Parmesankäse
• 2 Knoblauchzehen
• Salz nach eigenem Geschmack

Die Kräuter gründlich waschen, mit einem Küchentuch abtupfen und grob zerschneiden. Dann diese mit allen anderen Zutaten in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab so lange pürieren, bis ein grünes, homogenes Pesto entsteht. Dieses in saubere Einweckgläser füllen und zum Schluss mit Rapsöl abdecken. Das Pesto, das am besten im Kühlschrank aufbewahrt wird, schmeckt ganz wunderbar zu Nudeln, über Salat oder auf Weißbrot.

Beim Sammeln und Pflücken bitte immer nur so viel nehmen, wie man auch wirklich benötigt! „Wir wollen von der Natur lernen, sie genießen, aber auch respektvoll behandeln“, sagt Jutta Gey.

Fast alle Kinder finden es faszinierend, die Geheimnisse des Waldes selbst zu erkunden.

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