Woran man vor einer größeren Fahrradtour denken sollte
Den Frühjahrscheck haben die meisten Fahrräder schon hinter sich. Doch auch vor jeder größeren Tour sollte man sich gegen unliebsame Überraschungen wappnen. Wir sprachen darüber mit Robert Resewski, Geschäftsführer des gleichnamigen Bike Stores in Dresden.
Was sollte man sich vor dem Start noch einmal genau anschauen?
Der Klassiker ist natürlich der richtige Reifendruck. Liegt er zu niedrig, was gerade nach längeren Nutzungspausen der Fall ist, können Reifen, Schlauch und Felge Schaden nehmen; außerdem rollt das Rad dann schlechter. Überprüfen sollte man zudem die Bremsbeläge und alle Verschraubungen. Um wirklich Spaß an einer längeren Tour zu haben, sollten sich Untrainierte erst einmal kürzere Strecken vornehmen. Dabei können sie auch die individuell günstigste Sitzposition herausfinden.
Welche Probleme kann man notfalls auch unterwegs beheben, und was sollte man dafür mitnehmen?
Auf jeden Fall ratsam ist es, Flickzeug und/oder einen Ersatzschlauch, eine Luftpumpe und ein kleines Werkzeugset mit Reifenhebern und Schraubenschlüsseln dabei zu haben. So kann man sich nicht nur bei einer Reifenpanne selbst helfen, sondern auch nachjustieren, falls Lenker- oder Sattelhöhe doch nicht so passen wie gedacht. E-Bike-Fahrer sollten bei längeren Touren sicherheitshalber ihr Ladegerät einstecken. Meist ist der Akku nach zwei Stunden an der Steckdose wieder zu 80 Prozent voll.
Was gehört sonst noch in die Satteltasche oder in den Rucksack?
Das Wichtigste ist eine ausreichend große Menge Flüssigkeit. An heißen Tagen D sollte man zusätzlich zur gefüllten Fahrradflasche noch eine Reserve im Gepäck haben, denn nicht überall gibt es Möglichkeiten, Trinkwasser nachzufassen. Je nach Länge der Strecke und sportlichem Anspruch empfiehlt sich auch eine entsprechende Verpflegung, mindestens aber Energieriegel oder Bananen für den Notfall. Bei Tagestouren sind zudem eine Regenjacke, die auch gegen Wind schützt, und ein zusätzliches wärmendes Kleidungsstück sinnvoll.
Apropos Kleidung: Wie sollte man sich für die Radtour anziehen?
Wie bei den meisten Outdooraktivitäten hat sich auch beim Radfahren das Zwiebelprinzip bewährt: also mehrere dünne Schichten übereinander. Diese sollten nach Möglichkeit relativ eng am Körper anliegen, denn als „Ballon“ muss man gegen einen unnötig hohen Luftwiderstand ankämpfen. Optimal ist eine spezielle Fahrradhose mit Sitzpolster; gegen Jeans sprechen sowohl die Nähte als auch das schlecht trocknende Material. Fahrradhandschuhe sind ein Kann, der Helm ist ein Muss – und er darf nicht zu alt sein. Bei häufiger Benutzung wird die Lebensdauer mit drei bis fünf, bei seltener mit bis zu acht Jahren angegeben. Die Augen schützt man mit einer Brille für alle Lichtverhältnisse.
Wo sind Sie selbst gern mit dem Rad unterwegs?
Weil unser Bike Store in Dresden-Reick liegt, fahre ich gern nach Süden aus der Stadt heraus: zum Beispiel in die Dippser Heide oder Richtung Osterzgebirge. Diese Strecken sind nicht so überlaufen wie der Elberadweg. Mit dem Mountainbike geht’s auch mal spontan in den nahegelegenen Gebergrund.