Marcus Liebsch spielt seit acht Jahren Hockey in Pillnitz, der 13-Jährige ist dort Kapitän der U14-Mannschaft.

Mit dem Besuch eines Elbhangfests startete Marcus Liebschs Sportkarriere. „Dort gab es eine Vorführung, bei der sich der Hockeyverein präsentiert hat“, erzählt er. Also ging es zum nächsten Vereinsfest und einem „Schnuppertraining“ in der Altersklasse der Fünf- bis Achtjährigen, den „Minis“. So oder ähnlich sind viele seiner Mitspieler sehr zeitig zum Hockey gekommen, manche haben aber auch erst später den Reiz des technisch anspruchsvollen Mannschafts-sports entdeckt. Jetzt steht zweimal pro Woche Training auf dem Programm, zusätzlich Spiele oder Turniere am Wochenende . Dabei wird den Winter über in der Halle gespielt, in der Sommersaison üblicherweise auf Kunstrasen, in Pillnitz aber noch auf einem Naturrasenplatz, der idyllisch unterhalb der Weinbergkirche zu finden ist. Wo es mehr Spaß macht? Auf die Frage hat wohl jeder Spieler eine andere Antwort. Bei Marcus ist es eindeutig: „Draußen, weil man dort die Bälle auch hoch übers Feld spielen darf.“ Das ist beim Hallenhockey nur beim Torschuss erlaubt. Schnell und actionreich geht es aber immer zu. Ein Training, egal ob draußen oder drinnen, startet mit Warmmachen und Einspielen, dann folgen Techniktraining und schließlich auch immer das beliebte Spiel.

Alternative zum Fußballspielen

„Egal ob Minis oder U16, unsere Jungs und Mädchen sind absolut motiviert und haben eine Menge Spaß. Eltern suchen oft eine Alternative zum überpräsenten Fußball und landen dann bei uns“, so der langjährige Trainer Thomas Pietzsch. Beim Hockey sind die Vereine etwas weiter gestreut. Die Auswärtsfahrten nach Bautzen oder Chemnitz sind noch „Kurzstrecke“, es kann schon mal nach Leipzig, Meerane oder sogar bis Jena gehen. Marcus sieht das locker. „Wir haben dafür nicht wie beim Fußball jedes Wochenende Spiele.“ Sogar Vorteile hat er ausgemacht: „Es ist cool, auch mal weiter weg zu fahren und Neues zu sehen, außerdem können längere Fahrten auch das Gemeinschaftsgefühl der Mannschaft stärken.“ Wie im Vereinssport üblich, ist auch beim PHV viel ehrenamtliches Engagement gefragt, damit der Trainings- und Spielbetrieb reibungslos funktionieren kann. So gibt es etliche Nachwuchsspieler, die das Training für die Kleineren mit übernehmen oder zusätzlich eine Schiedsrichterausbildung durchlaufen. „So trägt unser Sport auch positiv zur Persönlichkeits-entwicklung bei“, ist sich Pietzsch sicher. Und die Begeisterung ist ansteckend. Inzwischen greifen etliche Eltern selbst zum Schläger und nehmen im Jahresverlauf mit einer Elternmannschaft als Mixed-Team an einigen Turnieren teil. Mit dabei ist auch die Mama von Marcus, die nicht nur im Pillnitzer Damenteam namens Weinbergschnecken spielt, sondern auch als Trainerin die Minis anleitet.

Mit Spaß dabei

Im Moment hat der Verein 189 Mitglieder, davon 68 Kinder und Jugendliche, allein im vergangenen Jahr sind 20 neue Mitglieder hinzugekommen. Außer Bewegung, Spiel, Zusammenhalt beim Mannschaftssport und Spaß motivieren natürlich auch Erfolge. So wurde die U16 des Vereins im Januar Mitteldeutscher Meister und belegte bei der folgend in Ostdeutschen Meisterschaft den 6. Platz. Marcus größter Erfolg bisher: „Vor zwei Jahren habe ich bei der damaligen U14 ausgeholfen und die Mitteldeutsche Meisterschaft nach Pillnitz geholt.“ Die zurückliegende Saison fasst Trainer Pietzsch mit einem Augenzwinkern und dem Wort „durchwachsen“ zusammen. Er sagt aber auch: „Die Jungs um Marcus sind mein Team der guten Laune, weil auch nach Niederlagen der ersten Enttäuschung schnell wieder Optimismus und beste Stimmung folgen.“

web: www.pillnitzer-hockeyverein.de

Text/Foto: Thorsten Eckert

Markus (grünes Trikot) im Trainingsspiel.